CAS Digitale Bildung

Zwischenbericht

Quelle: https://www.printerest.de

1. Wie haben Sie den Einstieg in die E-Portfolio-Arbeit gefunden?

Für mich standen zwei Varianten im Vordergrund. Zum einen OneNote von Microsoft und zum anderen WordPress in Form einer Homepage. Da ich mich während meines MAS-Studiums bereits für OneNote als E-Portfolio entschieden habe, wollte ich diesmal was Neues ausprobieren und habe mich für WordPress entschieden. Ich wollte mit WordPress meine erste eigene Homepage erstellen und quasi durch learning-and-doing mich mit der Thematik auseinandersetzen. Ich startete bereits mit einer Vision: Ziel wäre es, in ferner Zukunft eine Homepage für medizinisches Fachpersonal im Bereich der Präklinik zu etablieren, in der auch E-Learning-Einheiten absolviert werden können, welches mit einem LMS monitorisiert werden kann. Wie so oft ist aller Anfang schwer, da ich mich zuvor noch nicht mit der Thematik WordPress auseinandergesetzt habe. Jedoch mit Hilfe von Youtube-Tutorials fand ich rasch den Einstieg.

2. Welche übergreifenden Entwicklungsziele haben Sie sich persönlich gesetzt?

Wie bereits zuvor erwähnt, ist es mein fernes Ziel eine eigene Homepage für medizinisches Fachpersonal im präklinischen Bereich zu erstellen. Zum einen sollen präklinisch relevante Fachinputs (z.B. neue Leitlinien) publiziert und thematisiert werden, zum anderen soll die Homepage auch für Lernzwecke genutzt werden können (z.B. mit E-Learnings zu präklinischen Themenbereichen), welche mit einem LMS monitorisiert werden kann. 

3. An welchen Weiterbildungsmodulen haben Sie teilgenommen?

Folgende Module habe ich bis Ende 2022 absolviert:

  • Kompetenzüberprüfung: E-Assessment, E-Portfolios & Co.
  • Summer Workshop “Digitale Plattformen & Werkzeuge für Bildungsverantwortliche”
  • Scil Trend- and Community Day zu Themen wie New Work & New Learning und Kompetenz-/Skills-Management
  • Workplace Learning

4. Welche Ziele hatten Sie sich jeweils für das Modul gesetzt? Was waren für Sie zentrale Lernerfahrungen?

Für das Modul “Kompetenzüberprüfung E-Assessment” habe ich die betriebliche Kompetenzüberprüfung ins visiert genommen und wollte prüfen, ob und in wie fern eine elektronische Kompetenzüberprüfung sinnvoll sein könnte. Zum einen habe ich mich mit den sieben Prinzipien guter Prüfungsfragen auseinandergesetzt und zum anderen habe ich auch die technische Umsetzung in WordPress geprüft und evaluiert. Schlussendlich entstand ein Prototyp mit dem WordPress-Plugin QSM. Mehr dazu siehe: 

Das Fazit war, dass der Prototyp als Ergänzung zur bisherigen mündlichen Kompetenzüberprüfung durchaus sinnvoll wäre und auch von den Testprobanden positiv zurückgemeldet worden ist. Insbesondere für Themen wie EKG-Befundung, Pharmakologie, Pathophysiologie etc. hat eine elektronische Kompetenzprüfung seinen nutzen, da es einerseits den Zeitaufwand für die Durchführung und Auswertung verkürzen würde und zum anderen die Objektivität gegenüber einer mündlichen Prüfung stärken würde. Gleichzeitig könne zur Vorbereitung auf die Kompetenzüberprüfung ein digitales Potpourri an Fragen zusammengestellt werden, sodass sich die Mitarbeitende optimal darauf vorbereiten können. Aktuell wurde die elektronische Version im Betrieb noch nicht weiterverfolgt, da auf Ende Oktober 2022 die ärztliche Leitung gewechselt hat. Für die Kompetenzüberprüfung 2023 werde ich dies mit der neuen ärztlichen Leitung jedoch ins Auge fassen. 

Für den Summer-Workshop “Digitale Plattformen & Werkzeuge für Bildungsverantwortliche” wollte ich eine eigene Lernplattform mit einem integrierten LMS für den Themenbereich Pädiatrie erstellen. Mit dem Prototyp als Zwischenergebnis war ich mehr als zufrieden und gleichzeitig bildet der Prototyp eine gute Basis für meine Vision, welche ich zu Beginn geschildert habe. Der nachfolgende Link führt zum Prototyp. Das LMS ist im Themenbereich “Respiratorische Notfälle” hinterlegt und kann getestet werden. 

Jetzt braucht es nur noch genügend Zeit, um den Prototypen weiter mit Content zu füllen und zu unterhalten. Ziel wäre es auch, ein Forum für das kollaborative Arbeiten zu integrieren. Eine gute Gelegenheit die Plattform abschliessend zu testen und zu evaluieren bietet das Modul Pädiatrie an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe Zürich. Dieses Modul findet halbjährlich mit den angehenden dipl. Rettungssanitäter/-innen statt, wo ich als Modulverantwortlicher im Stundenlohn angestellt bin. 

Das dritte Modul, welches ich bereits absolviert habe, ist das Modul Workplace Learning. In diesem Modul habe ich mich vertieft mit der Thematik Performance Support und Micro-Learning auseinandergesetzt. Auch aus diesem Modul entstand ein Prototyp. Für den Perfusor habe ich ein Anleitungsvideo erstellt, welches insbesondere zu Micro-Learning Zwecke genutzt werden kann, aber auch als Perfomance Support durchaus zur Anwendung kommen kann. Mit der Chapter-Funktion kann einfach zwischen den einzelnen Kapiteln gewechselt werden. Ziel wäre es nun, weitere solche Anleitungsvideo zu erstellen und unsere Rettungswagen quasi zu einer Lerneinheit zu “transformieren”:

Im 2023 wird das neue Organigramm – welches mit neuen Verantwortungsbereichen erweitert wurde – umgesetzt. Mit den neuen Fachverantwortlichen möchte ich weitere solche Lern- und Anleitungsvideos erstellen, welche im RTW via QR-Code abgerufen werden können. Dies dient einerseits der Einführung von neuen Mitarbeitenden, anderseits auch zur Repetition für Medizinalgeräte und technische Geräte, welche selten zum Einsatz kommen.

5. Welcher Transferauftrag hat für Sie den grössten Mehrwert erbracht und warum?

Für mich waren alle drei Transferaufträge sehr wertvoll, da aus jedem Modul ein Prototyp entstanden ist, welche optimal für die Praxis erweitert und transferiert werden können. Ich habe aus jedem Modul neue Tools kennengelernt und mich vertiefter mit WordPress auseinandersetzen können. Im ersten Modul habe ich das Plugin QSM kennengelernt, welches sich sehr gut für MC-Fragen inkl. deren Auswertung eignet. Im zweiten Modul habe ich mich mit einem weiteren Plugin (LearnDash) für ein integriertes LMS vertieft befassen dürfen. Last but not least habe ich im dritten Modul ein zusätzliches Feature von Vimeo kennen und schätzen gelernt, welches mir erlaubt in den Videos zusätzliche Kapitelstrukturen (Chapters) zu hinterlegen. Für meine zu Beginn erwähnte Vision habe ich viele wertvolle Puzzlestücke dazu gewonnen, die hoffentlich in Zukunft zu einem grossen Ganzen werden. Aber bereits die einzelnen Puzzlestücke lassen sich in die Praxis transferieren, was einen enormen Mehrwert generiert.

Da für mich alle Module einen grossen Mehrwert erbracht haben, habe ich die Reflexionsfrage nach dem geringsten Mehrwert bewusst weggelassen :-).

Die hilfreichsten und weiterführenden Feedbacks habe ich von Christoph Meier erhalten. Er hat mir immer wieder neue Wege aufgezeigt, insbesondere wenn es darum ging, neue Plugins auszuprobieren und zu testen. 

6. Mit Blick auf Ihre Standortbestimmung zu Beginn und Ihre übergreifenden Entwicklungsziele: Welche Einsichten haben sich für Sie dazu bisher ergeben? Was konnten Sie bereits erreichen, was noch nicht?

Im Allgemeinen bin ich mit meinem Lernfortschritt mehr als zufrieden. Für mich ist es eine neue Reise, auf der ich immer wieder was dazu lerne und neue Erkenntnisse dazu gewinnen darf. Die Reise ist noch lange nicht zu Ende und ich freue mich sehr auf die noch bevorstehenden Module. Wie bereits erwähnt sind aus den bisherigen Modulen viele Prototypen entstanden, welche nur darauf warten weiter mit Content gefüllt zu werden. Es steht noch viel Arbeit bevor, auf welche ich mich sehr freue. Die bisherigen Module haben mir das Rüstzeug dafür gegeben, jetzt braucht es nur noch die Zeit dazu, um die intrinsische Motivation in die Tat umzusetzen.

7. Welche Arbeitsergebnisse belegen bzw. verdeutlichen Ihre Einschätzungen zu Ihrer eigenen Kompetenzentwicklung?

Für mich verdeutlichen alle drei Prototypen, welche aus den drei Modulen entstanden sind, meine positive Kompetenzentwicklung. Nachfolgend die Links zu allen drei Transferarbeiten:

8. Im Rahmen Ihrer Weiterbildung haben Sie mit verschiedenen Konzepten gearbeitet. Haben sich diesbezüglich Perspektivveränderungen ergeben? Welche Konzepte sind für Sie in Ihrem Arbeitsalltag besonders nützlich?

Ein grosses Aha-Erlebnis hatte ich im Modul Workplace Learning zum Thema Performance Support. Wieviel Prozent des L&D-Budgets für formales Lernen verwendet wird und wie viel des beruflichen Wissens am Arbeitsplatz gelernt wird, hat mir persönlich nochmals stark die Augen geöffnet. Wenn ich selber auf meine bisherige berufliche Karriere zurückschaue, kann ich die untenstehende Statistik zum grossen Teil unterschreiben:

Nachhaltiges Lernen ist oder sollte in jedem Lehr-/Lernverständnis eines Bildungsverantwortlichen fest verankert sein. Auch in unserem Betrieb stellen wir uns die Frage nach nachhaltigen Bildungsangeboten immer wieder. Aus diesen Überlegungen sind in diesem Jahr die ersten “Von Profis für Profis”-Bildungsangebote entwickelt worden, welche sehr stark auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtet sind. Aufgrund der sehr guten Rückmeldungen haben wir die Bildungsangebote für das neue Jahr erweitert:

Nachfolgend ein Ausschnitt aus dem Bildungsangebot “Pädiatrie”, welches für das Jahr 2023 neu konzipiert wurde:

Diese Bildungsangebote sind im Blended-Learning-Format konzipiert und für jeden Mitarbeitenden freiwillig. Ziel ist es, dass wir diese Angebote zukünftig weiter ausweiten können und die internen Ressourcen (z.B. Berufsbildner/-innen mit Themen-Steckenpferde) noch stärker einbinden können. Die Nachfrage für diese Bildungsangebote ist sehr hoch und ich bin davon überzeugt, dass die Nachhaltigkeit durch die individuellen Zielsetzungen gestärkt wird.

Des weiteren möchte ich das Lernen am Arbeitsplatz – durch die Integration von Micro-Learning-Angebote – zusätzlich stärken. Ein nächster Schritt ist – wie bereits davor erwähnt – mit den Fachverantwortlichen sogenannte kurze Anleitungsvideos zu Medizinalprodukten und technischen Geräte zu erstellen, welche im Rettungswagen via QR-Code jederzeit abgerufen werden können. 

9. Welche für Ihre eigene Praxis relevanten Punkte im Hinblick auf (digitale) Lernformen / Methoden / Werkzeuge etc. haben Sie aus den von Ihnen besuchten Modulen mitgenommen?

Für mich persönlich hat der Blended-Learning-Ansatz im nachhaltigen Lernen einen hohen Stellenwert. Wie bereits davor erwähnt, möchten wir im Betrieb weitere freiwillige und individuelle Bildungsangebote im Blended-Learning-Format konzipieren und anbieten. Für die kollaborative Zusammenarbeit finde ich das Miro-Board sehr nützlich, welches wir bereits in einem der obigen Bildungsangeboten (EKG) erfolgreich eingesetzt haben. Dabei formuliert jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin zu Beginn eigene Lernziele auf dem Miro-Board. In Bezug auf die Lernziele werden jedem Teilnehmer / jeder Teilnehmerin spezifische Fachliteratur inkl. EKG’s zur Befundung zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden Lern-Tandems gebildet, indem das Gegenüber die EKG-Befundung überprüft und kommentiert. Der Themenverantwortliche überprüft die EKG-Befundung ebenfalls und gibt allfällige Hilfestellungen. Am Ende folgt eine Präsenzveranstaltung, bei dem jeder Teilnehmer / jede Teilnehmerin die eigenen Lernziele vorstellt und in Form eines Micro-Teaching einen kleine Präsentation abhält, sodass die anderen Teilnehmer/-innen ebenfalls davon profitieren können. In dieser Präsenzveranstaltungen können gewisse Themenschwerpunkte nochmals vertieft angeschaut werden. 

Gesamtübersicht Miro-Board zum Bildungsangebot “EKG (Elektrokardiogramm)”:

Bibliothek und Ablaufplan:

Individuelle Arbeitsfläche für jeden Teilnehmer / jede Teilnehmerin:

10. Konnten Sie Inhalte / Ideen / Impulse aus Ihrer Weiterbildung an andere weitergeben / in die eigene Organisation hineintragen?

Wie bereits erwähnt sind aus den ersten drei Module drei Prototypen entstanden, welche für den Betrieb nun weiterentwickelt werden, sodass sie eines Tages betrieblich umgesetzt werden können. Das Blended-Learning-Format wie auch das Miro-Board haben wir bereits erfolgreich umgesetzt (siehe Punkt 8 und 9).

11. Zwischenfazit: Welche Schlüsse ziehen Sie für die weitere Gestaltung Ihres Weiterbildungsprogramms, für Ihre Lernaktivitäten und im Hinblick auf die von Ihnen formulierten übergreifenden Zielsetzungen?

Mit meinem persönlichen Lernfortschritt bin ich mehr als zufrieden. Wie bereits erwähnt sind aus jedem Modul Prototypen entstanden, welche für den Betrieb nun weiterentwickelt werden können. Gleichzeitig sind auch für meine Vision wertvolle Puzzlestücke entstanden, die es nun gilt weiter mit Content zu füllen. Ich freue mich sehr auf die kommenden Module:

  • Design Thinking
  • Immersive Lernumgebungen
  • Gute Instruktionsdesigns: Online Kurse, MOOCs & Co. Gestalten
  • Lernkultur: Analyse & Veränderungsimpulse
  • Kompetenzentwicklung für New Work
  • Change Management für Bildungsverantwortliche / Learning Professionals
und bin gespannt wo mich die Reise noch alles hinführt! 🙂 Ich bin davon überzeugt, dass auch die kommenden Module die bereits entstandenen Puzzlestücke mehr und mehr zu einem ganzen Bild zusammenführen werden. 

12. Welche Faktoren in Ihrem Lebens- / Arbeitskontext fördern / behindern Ihren Erfolg im Rahmen des Weiterbildungsprogramms?

Am Ende des Tages ist es oftmals der Faktor Zeit, welcher neben dem Berufsalltag fehlt oder zu wenig vorhanden ist, um eigene Ideen und Visionen anzugehen und in die Praxis umzusetzen. Für mich ist es jedoch wichtig, dass ich mir bewusst auch solche Zeit einplane. Für mich ist es eine Reise, auf der ich aktuell immer noch unterwegs bin und viel Neues kennenlerne und ausprobieren darf. Nach der Reise (sprich nach dem CAS) gilt es die vielen Eindrücke einzuordnen, weiterzuentwickeln und nachhaltig zu festigen, bevor wieder eine neue Reise beginnt 🙂

Inputs aus dem offenen Raum “Entwicklungsportfolio” vom 31. März 2023

×
×

Warenkorb